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Warum jede Praxis eine Cyberrisk-Versicherung benötigt

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet mit großen Schritten voran. Telematik-Infrastruktur, elektronische Patientenakten und vernetzte Medizingeräte sind inzwischen Standard in vielen Arzt- und Zahnarztpraxen. Doch mit dieser digitalen Vernetzung steigen auch die Risiken: Cyberangriffe, Datendiebstahl und IT-Ausfälle können gravierende Folgen haben. Eine Cyber-Versicherung bietet hier essenziellen Schutz und ist daher für jede Praxis unverzichtbar.

Risiken durch Cyberangriffe auf die Telematik-Infrastruktur

Die Telematik-Infrastruktur (TI) bildet das digitale Rückgrat des deutschen Gesundheitswesens. Sie ermöglicht eine sichere Kommunikation zwischen Praxen, Kliniken, Apotheken und Krankenkassen. Doch gerade diese zentrale Rolle macht die TI zu einem attraktiven Angriffsziel für Cyberkriminelle.

  • Hackerangriffe: Cyberkriminelle versuchen, in die Systeme einzudringen, um sensible Patientendaten zu stehlen oder zu verschlüsseln (Ransomware-Angriffe).
  • Systemausfälle: Ein Cyberangriff kann die TI lahmlegen, sodass keine elektronische Kommunikation oder Abrechnung mehr möglich ist.
  • Manipulation von Daten: Werden Patientendaten verändert oder gelöscht, kann dies schwerwiegende medizinische und haftungsrechtliche Konsequenzen haben.

Die elektronische Patientenakte als Risiko

Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) werden Gesundheitsdaten zentral gespeichert und für berechtigte Akteure zugänglich gemacht. Doch diese zentrale Datenspeicherung birgt Risiken:

  • Datendiebstahl: Patientendaten sind hochsensibel und können für Identitätsdiebstahl oder Erpressung genutzt werden.
  • Fehlkonfigurationen: Sicherheitslücken in der Praxis-IT können dazu führen, dass unbefugte Dritte Zugriff auf sensible Informationen erhalten.
  • Reputationsverlust: Ein Datenleck kann das Vertrauen der Patienten nachhaltig schädigen und den Ruf der Praxis massiv beeinträchtigen.

Umsatzausfall und Kosten bei Cyberkrisen

Neben dem direkten Schaden durch den Verlust oder die Verschlüsselung von Daten kann ein Cyberangriff auch massive wirtschaftliche Folgen haben:

  • Betriebsunterbrechung: Ist die Praxis-IT kompromittiert, können keine Termine verwaltet, Befunde abgerufen oder Abrechnungen durchgeführt werden.
  • Verluste durch Bußgelder: Ein Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) kann empfindliche Geldstrafen nach sich ziehen.
  • Kosten für IT-Forensik und Wiederherstellung: Die Behebung eines Cyberangriffs erfordert meist Expertenhilfe, deren Kosten erheblich sein können.

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Die Rolle des Personals in Cyberkrisen

Studien zeigen, dass die meisten Cybervorfälle nicht durch externe Hacker, sondern durch menschliches Fehlverhalten innerhalb der Organisation verursacht werden. Unbewusste Fehler oder mangelndes Sicherheitsbewusstsein können gravierende Folgen haben:

  • Phishing-Angriffe: Mitarbeiter klicken auf gefälschte E-Mails und geben versehentlich Zugangsdaten weiter.
  • Unsichere Passwörter: Schwache oder wiederverwendete Passwörter erhöhen das Risiko von Datendiebstahl.
  • Falsche Nutzung von IT-Systemen: Unzureichend geschulte Mitarbeiter könnten unbewusst Sicherheitslücken schaffen.

Risiken durch Datenschutz-Vergehen

Besonders problematisch ist, dass Datenschutzverletzungen in medizinischen Berufen oft nicht nur zivilrechtliche Konsequenzen haben, sondern auch strafrechtlich relevant sind. Nach § 203 StGB (Verletzung von Privatgeheimnissen) kann die unbefugte Offenlegung von Patientendaten als Straftat geahndet werden. Dies gilt nicht nur für vorsätzliche Verstöße, sondern auch für fahrlässiges Verhalten, das den unbefugten Zugriff Dritter ermöglicht.

Deshalb ist eine Awareness-Schulung für das gesamte Praxispersonal essenziell. Versicherer bieten oft Schulungsprogramme an, um das Personal für Cyberrisiken zu sensibilisieren und sicherzustellen, dass jeder in der Praxis potenzielle Bedrohungen erkennt und richtig darauf reagiert.

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Vorteile einer Cyber-Versicherung

Eine Cyber-Versicherung bietet umfassenden Schutz gegen digitale Bedrohungen und deren Folgen. Die wichtigsten Leistungen im Überblick:

  • Kostenübernahme bei IT-Notfällen: Dazu gehören forensische Untersuchungen, Wiederherstellung von Daten und Reparatur der IT-Systeme.
  • Absicherung von Betriebsunterbrechungen: Umsatzausfälle durch Cyberangriffe werden finanziell ausgeglichen.
  • Deckung von Haftpflichtansprüchen: Falls Patientendaten durch eine Sicherheitslücke kompromittiert wurden, deckt die Versicherung mögliche Schadensersatzforderungen ab.
  • Unterstützung bei DSGVO-Verstößen: Eine Cyber-Versicherung hilft bei der Bewältigung rechtlicher Konsequenzen und möglicher Bußgelder.
  • Erstellung und Implementierung eines Krisenplans: Viele Versicherer bieten professionelle Unterstützung bei der Entwicklung eines Notfallplans, damit Praxen im Ernstfall schnell und effektiv reagieren können.
  • Assistance-Leistungen: Expertenhotlines, Awareness-Schulungen für das Praxispersonal, IT-Sicherheitsaudits und Schulungen für Praxispersonal helfen, Cyberrisiken zu minimieren und die digitale Sicherheit zu verbessern.

Fazit

Die Digitalisierung bietet viele Vorteile, doch sie bringt auch erhebliche Risiken mit sich. Ein einziger Cyberangriff kann die Funktionsfähigkeit einer Praxis stark beeinträchtigen und hohe Kosten verursachen. Da viele Cybervorfälle durch internes Fehlverhalten entstehen, sind Awareness-Schulungen unerlässlich, um das Personal auf Sicherheitsrisiken vorzubereiten. Zudem sind Datenschutzverletzungen in medizinischen Berufen oft strafrechtlich relevant, sodass eine falsche Handhabung von Patientendaten schwerwiegende Konsequenzen haben kann.

Eine Datenschutz- und Cyberrisk-Versicherung ist daher eine unverzichtbare Absicherung für Ärzte und Zahnärzte, um wirtschaftliche und rechtliche Folgen einer Cyberkrise zu minimieren. Sprechen Sie die Spezialisten der Tausend Finanz GmbH an und schützen Sie Ihre Praxis - und damit auch Ihre Patienten.

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