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Alters­vor­sorge für die Gene­ra­tion Z

So funk­tio­nie­ren moderne Ren­ten­ver­si­che­run­gen. Sie bieten jungen Sparern eine sichere Form der Altersvorsorge. Die neuen Produkte setzen dabei stärker auf den Kapitalmarkt.

Der Verhältnis der Generation Z zum Thema Rente und Vorsorge ist vertrackt und manchmal widersprüchlich. Zwar weiß die junge Generation um die geringen Renten, die auf sie im Alter zukommen werden. 68 Prozent der 17- bis 27-Jährigen fürchten, im Alter selbst arm zu sein. Gleichzeitig sorgen immer weniger junge Erwachsene vor. Vor allem unter jungen Erwerbstätigen sei die Vorsorgebereitschaft zurückgegangen. Zu diesem Ergebnis kommt die Jugendstudie des Versorgungswerkes MetallRente aus dem Jahr 2019. Demnach wünscht sich die Generation Z einerseits, dass sich der Staat stärker um die Altersvorsorge kümmert. Andererseits stimmt eine überwältigende Mehrheit von 86 Prozent der Aussage zu, dass ohne eine eigenständige Vorsorge künftig deutlich mehr Menschen von Altersarmut betroffen sein werden.

Etwas eindeutiger ist die Einstellung der jungen Erwachsenen zum Verhältnis von Risiko und Rendite. Zwei Drittel der Befragten würden geringe Schwankungen ihrer Rente in Kauf nehmen, wenn sie dafür mit höheren Rentenleistungen rechnen können. 58 Prozent würden sogar dauerhaft auf feste Zinsgarantien verzichten, wenn sie dadurch eine spürbar höhere Rente bekommen.

Glaubt man der Jugendstudie, hat die Generation Z größtenteils verstanden, dass sie bei der Altersvorsorge stärker ins Risiko gehen muss. Feste Garantien sind langfristig keine Option mehr für junge Sparer. Um die Chancen des Kapitalmarktes zu nutzen, muss jedoch nicht jeder zum Börsenprofi werden. Moderne Rentenversicherungen verbinden die Verlässlichkeit klassischer Vorsorgeprodukte mit den Chancen am Kapitalmarkt.

Was moderne Rentenversicherungen gemeinsam haben

Viele Lebensversicherer haben auf das langjährige Niedrigzinsumfeld reagiert und eine neue Generation von Produkten entwickelt, die für die langfristige Altersvorsorge sinnvoll sind. Je nach Anbieter können diese modernen Rentenversicherungen im Detail sehr unterschiedlich ausfallen. Für Kunden bedeutet das mehr Flexibilität und Auswahlmöglichkeiten, etwa bei der Frage, wo genau ihr Geld angelegt werden soll. Folgende drei Merkmale haben jedoch alle modernen Rentenversicherungen gemeinsam:

  1. Mehr Rendite
    Die Renditechancen sind bei modernen Rentenversicherungen höher als bei der klassischen Lebens- bzw. Rentenversicherung. Sie orientieren sich stärker an Aktien als an Staatsanleihen.
  2. Weniger Garantien
    Die zu Vertragsbeginn garantierte Verzinsung ist niedriger als bei der klassischen Rentenversicherung.
  3. Garantierte Rente
    Im Ruhestand zahlt der Versicherer eine garantierte, lebenslange Rente (wie bereits bei der klassischen Rentenversicherung).

Und: Im Unterschied zu reinen fondsgebundenen Policen können sich Kunden bei den neueren Rentenversicherungen immer auf eine Mindestgarantie verlassen. Das bedeutet: Ein vorab definierter Teil der eingezahlten Beiträge muss zu Beginn der Rente mindestens zur Verfügung stehen.

Richtungsentscheidung: Mehr Rendite oder mehr Sicherheit?

Was Sparer grundsätzlich wissen sollten: Je niedriger die garantierte Leistung ist, desto chancenreicher, aber auch riskanter kann die Versicherung die Beiträge ihrer Kunden anlegen. Heutige Kunden, die sich für eine Rentenversicherung moderner Bauart entscheiden, müssen eine Richtungsentscheidung treffen:

  • Soll das Geld sicherer angelegt werden und dafür auf Rendite verzichtet werden?
  • Oder umgekehrt: Ist eine Vorsorge mit weniger Sicherheit, aber dafür höheren Renditen bevorzugt?

 Keine einfache Frage, zumal es bei der Altersvorsorge langfristig immer um eine Menge Geld geht. Wie bei allen Formen der Vorsorge gilt auch hier: Eine professionelle Beratung ist in den allermeisten Fällen äußerst sinnvoll.

Wie funktionieren die modernen Rentenversicherungen?

Verbraucher zahlen ihre Beiträge ein, um sich eine auskömmliche Altersvorsorge aufzubauen. Am Ende erhalten sie vom Versicherer so lange sie leben eine monatliche Rente. Was passiert jedoch zwischen Ein- und Auszahlung? Die Chancen am Kapitalmarkt auf der einen und die Sicherheit der eingezahlten Beiträge auf der anderen Seite werden in modernen Rentenversicherungen sehr genau austariert. Verbraucher haben dabei die Wahl:

  1. Die sicherheitsorientierte Variante: Vollständig garantierter Beitragserhalt
    Wer nur ein geringes Risiko bei seiner Altersvorsorge eingehen will, kann auf Produkte mit vollständig garantiertem Beitragserhalt setzen: Zu Beginn der Rente ist mindestens so viel in der Versicherung angespart, wie der Kunde in den Vertrag eingezahlt hat. Die Renditechance ergibt sich hier daraus, dass der Kunde auf einen garantierten Vermögenszuwachs verzichtet. Erwirtschaftet der Lebensversicherer höhere Erträge, als er dem Kunden zugesichert hat, kann er diese in risikoreichere Kapitalanlagen investieren.
  2. Die renditeorientierte Variante: Beschränkter Beitragserhalt
    Weit verbreitet sind neuere Rentenversicherungen, die einen Teil des Vermögens im so genannten Sicherungsvermögen anlegen. Dieser Teil kann mit einem Garantiezins von aktuell bis zu 0,9 Prozent pro Jahr verzinst werden, hinzukommen gegebenenfalls vom Versicherer erwirtschaftete Überschüsse. Der verbleibende Teil fließt in eine risikoreichere Anlage, beispielsweise einen Aktienfonds. Der Lebensversicherer kalkuliert so, dass die gesamten Anlagen auf jeden Fall ausreichen, um die vom Kunden gewünschte Beitragsgarantie zu erwirtschaften.
  3. Sonderfall: Indexpolice
    Eine andere Variante der modernen Rentenversicherung ist die Indexpolice. Auch hier sind verschiedene Produktvarianten verfügbar. Bei einer Indexpolice fließt der Beitrag des Kunden zunächst wie bei einer klassischen Lebensversicherung vollständig in das Sicherungsvermögen. Erwirtschaftet der Lebensversicherer mit der Kapitalanlage eine Verzinsung, die über der garantierten Verzinsung liegt, entsteht ein Überschuss. Der Kunde muss nun entscheiden, ob dieser Überschuss seinem Vertrag gutgeschrieben und weiter verzinst wird, oder ob er den Überschuss am Kapitalmarkt investieren will.

    Entscheidet sich der Kunde für die Investition am Kapitalmarkt, kauft der Lebensversicherer für den Kunden eine Indexbeteiligung, die er gleichzeitig durch ein Optionsgeschäft gegen Kursverluste absichert. Durch diese Konstruktion ist gewährleistet, dass der Kunde von einer positiven Indexentwicklung profitiert, von möglichen Verlusten aber nicht betroffen ist.

Was unterscheidet moderne Rentenversicherungen zum Beispiel von ETF-Sparplänen?

Niemand weiß, wie lange er oder sie leben wird. Entsprechend kann auch niemand wissen, wie viel Geld im Ruhestand nötig sein. Ist das Kapital aus dem ETF-Sparplan aufgebraucht, weil man etwa nicht mit 85 sondern erst mit 90 stirbt, müssten sich Senioren ganz am Ende ihres Lebens finanziell einschränken. Wer sich aus seiner Rentenversicherung eine monatliche Rente auszahlen lässt, wird bis zum Lebensende finanzielle Planungsicherheit haben. Wie die gesetzliche Rente bekommt man eine private Rente auch noch ausgezahlt, sollte man zum Beispiel 105 Jahre alt werden.

Neben der lebenslangen Rentenleistung ist die Absicherung der Hinterbliebenen ein weiterer Unterschied zum ETF-Sparplan.

Besser geschützt im Todesfall

Private Rentenversicherer bieten häufig einen Todesfallschutz an. Verstirbt der Versicherungsnehmer, bekommen die Hinterbliebenen die vereinbarte Rente ausgezahlt - häufig ein Leben lang.

Tipp: Wer eine private Rentenversicherung abgeschlossen hat, sollte mit seinem Anbieter eine Rentengarantiezeit vereinbaren. Stirbt der Versicherungsnehmer in der Rentenphase, bekommen die hinterbliebenen Bezugsberechtigten das Geld bis zum Ende der Rentengarantiezeit ausgezahlt.

Beispiel: Hat der Versicherungsnehmer eine Rentengarantiezeit von zehn Jahren vereinbart und segnet drei Jahre nach dem Beginn der Rente das Zeitliche, zahlt der Versicherer noch sieben Jahre lang die vereinbarte Rente. Verstirbt der Versicherungsnehmer vor dem Renteneintritt, wird in der Regel das vorhandene Kapital aus der Versicherung an die Bezugsberechtigten gezahlt.

Nachhaltige Vorsorge

Mit einer Rentenversicherung lässt sich aber nicht nur sicher, sondern immer häufiger auch ökologisch nachhaltig für das Alter vorsorgen. Schon heute berücksichtigen vier von fünf Lebensversicherern bei ihren Investitionsentscheidungen auch Nachhaltigkeitskriterien, so der aktuelle GDV-Nachhaltigkeitsbericht. Und grundsätzlich sind Lebensversicherer mit ihrem Anlagehorizont über mehrere Jahrzehnte auch ideale Kapitalgeber für langfristige Investitionen in Nachhaltigkeit – beispielsweise zur Finanzierung von Wind- oder Solarenergieparks.

Die steuerlichen Vorteile von privaten Rentenversicherungen

  1. Besteuerung bei monmatlicher Auszahlung
    Wer eine monatliche Rente aus einer Rentenversicherung erhält, für den gilt, dass nur ein pauschalierter Ertragsanteil mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern ist. Es wird also nicht die gesamte Rente besteuert, vielmehr ist nur ein relativ geringer Teil der Rente mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern. Dieser Ertragsanteil hängt vom Alter der versicherten Person bei Beginn der Rentenzahlung ab: Derzeit liegt er für 65-Jährige bei 18 Prozent.

    Das bedeutet: Nur 18 Prozent der jährlichen Rentenzahlungen fließen in die Berechnung der Einkommensteuer mit dem jeweiligen persönlichen Steuersatz ein. Je jünger man zum Rentenbeginn ist, umso höher ist die Belastung durch Steuern. Die monatlichen Zahlungen aus der Rentenversicherung werden immer ohne steuerlichen Abzug (brutto) ausgezahlt. Bei Auszahlungen aus Riester-Renten gelten eigene Regeln der Besteuerung.

  2. Besteuerung der Kapitalauszahlung
    Ist ein Vertrag mit einer Laufzeit von mindestens zwölf Jahren abgeschlossen worden und wird das Kapital erst nach Vollendung des 60. Lebensjahrs ausgezahlt, so ist nur die Hälfte des Ertrags steuerpflichtig und mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern. Als Ertrag gelten die Versicherungsleistungen abzüglich der entrichteten Beiträge. Für nach dem 31. Dezember 2011 geschlossene Verträge gilt: Um die hälftige Besteuerung zu erzielen, darf die Versicherung erst ab dem 62. Lebensjahr ausgezahlt werden.

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